Informationen zur Initiative Klageverfahren
Verfassungsbeschwerde eingereicht
Aufgrund des Urteils des Bundessozialgerichts vom 28. Mai 2019, zu dem mittlerweile die schriftliche Urteilsbegründung vorliegt, wurde nun Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Zudem erhielt das Bundessozialgericht in Kassel eine Anhörungsrüge. Das Gericht hatte behauptet, die Wirksamkeit der Nikotinersatztherapie sei zurzeit noch umstritten und dies in der mündlichen Urteilsbegründung mit einer minderwertigen Studie mit 800 Teilnehmern begründet. Darauf konnte nicht mehr eingegangen werden. Dem Gericht lag allerdings die S3-Leitlinie „Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums“ vor, nach der - belegt durch Cochrane-Analysen und internationale Leitlinien (117 Studien mit über 50.000 Teilnehmern) - die Wirksamkeit der Nikotinersatztherapie als erwiesen angesehen werden muss. weiterlesen
Aktuelles
Rauchverbot in Autos bei Fahrten mit Nichtrauchern gefordert
Die DGNTF fordert ein generelles Rauchverbot in Autos, wenn Nichtraucher mit an Bord sind. Die aktuelle Gesetzesinitiative, in der ein Rauchverbot in Autos bei mitfahrenden Kindern, Jugendlichen und Schwangeren unter Strafe gestellt werden soll, geht noch nicht weit genug. Es ist aber ein Anfang. weiterlesen
Umweltschäden durch Tabakrauchen
von Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda
Über die Gesundheitsschäden durch das Tabakrauchen, insbesondere das Rauchen von Zigaretten, und die gesellschaftlichen Hintergründe haben die NachDenkSeiten in den letzten Monaten in drei Beiträgen (siehe hier, hier und hier) ausführlich und umfassend informiert [1][2][3]. Das Fazit lautet: Dem Zigarettenrauchen sind im 20. Jahrhundert weltweit etwa 100 Millionen Menschen zum Opfer gefallen [4]. Von Sonja von Eichborn, Susanna Knotz und Klaus-Dieter Kolenda.
Nachdenkseiten 31.03.19 weiterlesen
Tabakrauchen, E-Inhalationsprodukte und Tabakerhitzer
von Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda
Die Tabakindustrie ist der Industriezweig, der mit seinen Produkten wahrscheinlich direkt nach der Rüstungsindustrie weltweit die meisten Todesopfer fordert. In dem 2011 erschienenen grundlegenden
Werk des US-amerikanischen Medizinhistorikers Robert N. Proctor über die Geschichte
der Tabakindustrie mit dem provozierenden Titel »Golden Holocaust« beschreibt der Autor die Zigarette
als »deadliest artifact in the history of human civilization« und schätzt ein, dass diese
im 20. Jahrhundert weltweit etwa 100 Millionen Todesopfer gefordert hat.
internistische praxis 60, 511–525 (2019) weiterlesen
Wasserpfeifen sind ungefährlich? Von wegen!
Jugendliche und junge Erwachsene rauchen Wasserpfeife besonders gerne in Gesellschaft als soziale Aktivität. In der Regel gilt dies als weniger schädliche Alternative zum Rauchen von herkömmlichen Zigaretten. Bisher gibt es jedoch keine ausreichende Evidenz für diese Annahme. Und auch diese Studie exkulpierte die Shisha keineswegs.
Quelle: Rezk-Hanna M et al.: Acute effect of hookah smoking on arterial stiffness and wave reflections in adults aged 18 to 34 years of age. Am J Cardiol 2018; 122(5): 905-9 weiterlesen
Das tödlichste Artefakt – Gedanken zu Robert Proctors Buch über die Zigarettenkatastrophe
Bei meiner Literatur-Recherche zu einem aktuellen Artikel über die Gesundheitsschäden des Tabakrauchens bin ich auf das Buch des US-amerikanischen Wissenschaftshistorikers Robert N. Proctor mit dem Titel „Golden Holocaust“ gestoßen. Der Untertitel des 2011 erschienenen Buches lautet „Origins of the cigarette catastrophe and the case of abolition“, was soviel bedeutet wie „Die Ursprünge der Zigarettenkatastrophe und ein Plädoyer für die Abschaffung der Zigaretten“. Das Buch umfasst insgesamt 737 Seiten mit 35 illustrativen Abbildungen und vielen instruktiven Tabellen einschließlich eines umfangreichen Anmerkungsapparates mit einem detaillierten Personen- und Sachregister. Von Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda.
weiterlesen Teil 1, Teil 2
Electronic cigarette marketing and smoking behaviour in adolescence: a cross-sectional study
(18.12.18).E-Zigaretten und der Einstieg in den Konsum konventioneller Zigaretten
Eine Kohortenstudie bei Jugendlichen der Klasse 10
Matthis Morgenstern, Alina Nies, Michaela Goecke, Reiner Hanewinkel
Junge Nie-Raucher experimentierten häufiger mit konventionellen Zigaretten, wenn sie zuvor E-Zigaretten konsumiert hatten. Der Einfluss scheint stärker zu sein für Jugendliche, die ein generell niedrigeres Risiko haben,
mit dem Rauchen zu beginnen. Die 6-monatige Beobachtungszeit erlaubt keine Aussage darüber, ob die Nutzung von E-Zigaretten mit der Entwicklung von Tabakabhängigkeit verbunden ist.
Studie, Diskussion Teil 1, Diskussion Teil 2
Hauptsache nikotinabhängig. Über die Gesundheitsgefahren des Tabakrauchens und des Gebrauchs von E-Inhalationsprodukten und Tabakerhitzern (08.07.18)
Laut Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit etwa sieben Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen des Tabakmissbrauchs. Um nachwachsenden Generationen das Rauchen ebenfalls näherzubringen, investiert die Tabakindustrie allein in Deutschland jährlich fast 200 Millionen Euro in Werbung. Betrachtet werden hier neben dem Gefährdungspotenzial konventioneller Tabakwaren auch neue Entwicklungen wie Tabakerhitzer oder E-Zigaretten, deren Chancen und Risiken wegen fehlender Langzeitstudien jedoch noch nicht abschließend zu beurteilen sind. Von Klaus-Dieter Kolenda. weiterlesen
Jeder siebte Deutsche stirbt am Rauchen (06.04.17)
BERLIN. Zuerst die schlechte Nachricht: Während weltweit jeder zehnte Todesfall auf den Konsum von Tabak zurückzuführen ist, ist es in Deutschland sogar jeder siebte. Diese Zahlen nennt eine internationale Expertengruppe im Fachmagazin "The Lancet". Für die Studie waren Daten der "Global Burden of Disease Study" ausgewertet worden.
(Quelle: Ärzte Zeitung online, 06.04.2017) weiterlesen
Bereits eine Zigarette pro Tag ist schädlich (20.03.17)
In einer Kohortenstudie mit 290.215 Teilnehmern konnte nachgewiesen werden, dass bereits das Rauchen einer Zigarette pro Tag langfristig mit einem erhöhten Sterberisiko einhergeht. Bei lebenslanger Beschränkung auf weniger als eine Zigarette am Tag lag das Mortalitätsrisiko innerhalb des Beobachtungszeitraumes von 6 Jahren um 64%, bei ein bis zehn Zigaretten um 87% höher als bei Nichtrauchern.
Inoue-Choi M et al.
JAMA Intern Med. 2017; 177(1):87-95 doi;10.1001/ jamainternmed.2016.7511
Willkommen bei der
Deutschen Gesellschaft für Nikotin-
und Tabakforschung e. V. (DGNTF)
Die Deutsche Gesellschaft für Nikotin- und Tabakforschung e.V. (DGNTF) wurde 1998 gegründet. Als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft beschäftigen wir uns seitdem zum einen mit den Themen Rauchprävention & Tabakentwöhnung. Wir fördern Projekte und Initiativen oder führen diese selbst durch. Wir entwickeln praxisrelevante Konzepte in und Fort- und Weiterbildungen. Zum anderen steht für uns die Förderung von Forschung & Engagement im Vordergrund. Wir beteiligen uns an medizinisch-wissenschaftlichen Kongressen, Konferenzen und Tagungen. Für langjähriges Engagement im Bereich Rauchen und Gesundheit verleihen wir die Fritz-Lickint-Medaille. In Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen vergeben wir zudem den Fritz-Lickint-Förderpreis.